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Hans Huckebein (Wilhelm Busch)

Unsere Weine

Der Charakter unserer Kulturlandschaft spiegelt sich in unseren Weinen wieder.

Feurige Rotweine

Langsam gewachsen auf trockenen, vulkanischen Hängen gedeihen bei uns feurige Spätburgunder mittlerweile ersetzt durch PIWI Rotweine, unsere Roter, Schwarzer und Feuriger Rabe aus Prior, Monarch, Cabernet Cortis und ab 2022 bzw. 2023 auch eine neue Freiburger Züchtung Carillon und Satin Noir von Valentin Blattner/Rebschule Freytag. Diese werden bei uns nach alter Tradition mit den natürlichen weinbergseigenen Hefen auf der Maische vergoren. Dabei wird der durch die entstehende Gärungskohlensäure aufgetriebene Kuchen mehrmals täglich von Hand untergestoßen.

Unsere Rotweine reifen nach dem Abwirzen (Auspressen) ein bis zwei Jahre in Barriques oder Holzfässern heimischer Eiche. Die Gesundheitsförderung durch mäßigen Rotweingenuß, wird von vielen Ärzten und Ökotrophologen belegt.

Maischevergorene Weißweine - orange wines

Farbkräftige weiße Traubensorten, wie Grauburgunder und Souvignier Gris ergeben auf der Maische vergoren eine ganz eigene Art von Weinen. Diese durch ihre Farbe benannten „orange wines“ haben einen langen Abgang und sind nach der malolaktischen Gärung, in ihrer Struktur, mit ihren Phenolen bzw. Tanninen den Rotweinen ähnlich ohne zu herb zu wirken. Früher war das „Auf der Maische belassen“ bzw. die Maischegärung nötig, um die Trauben durch die natürliche Enzymierung (Aufspaltung der Zellstrukturen) besser mit den Handtrotten pressen zu können. Durch die Modernisierung der Pressen und das künstliche Enzymieren der Trauben geriet diese Art der Weinbereitung fast in Vergessenheit.

Die positive Wirkung der sogenannten Weißen Antocyane, wie sie vor allem in maischevergorenen Weißweinen, orange oder amber wines, anzutreffen sind, kann in Form unserer international Erstplazierten 2016er Souvignier Gris Rubingold, dem 2020er Solaris & Muscaris Herbstgold und dem Muscaris Herbstgold probiert werden.

Souvignier gris mit Schnecke

Bukettierte Weißweine

Bukettbetonte, spritzige Weine, wie unsere eleganten Helios und Cabernet Blanc werden eher reduktiv in Edelstahltanks ausgebaut. Seit 2021 haben wir endlich auch einen Sauvignac vinifiziert, der vom Weintyp her zwischen einem Sauvignon blanc und einem fruchtigen Riesling liegt. Unsere besten Qualitäten werden auch in Holz- bzw. Barrique-Fässern meist heimischer Eiche vergoren und ausgebaut.

Bukettweine und Süßweine

Unsere Muscaris- und Solaristrauben haben ein sehr kräftiges Bukett und einen natürlichen hohen Zuckergehalt. Durch kühle Mazeration können wir diesen Duft einfangen und in sonnenreichen Jahren wunderbar aromatische edelsüße Weine erzeugen. Freuen Sie sich auf unseren 2017er Muscaris mit 118° Oechsle, der International mit 97 Punkten gar einen zweiten Platz erlangte oder den jüngsten 2022er Muscaris Herbstgold, ein unfiltrierter Amberwine (118° Oechsle) mit natürlichem Restzucker von 22,6 g/l bei einem Alkoholgehalt von 16% der mit 93 Punkten Gold holte.

Der Kaiserstuhl mit seinem herrlichen Mosaik von Reben und Natur, von Lößböden und Vulkangestein ist die Heimat unserer Naturweine. Diese Weine zu veredeln habe ich mir zur Aufgabe gemacht. Voraussetzung dafür sind gesunde Böden und das natürliche Gleichgewicht zwischen Natur und Rebe.

Die Lese unserer Trauben erfolgt selbstverständlich von Hand. Durch eine sehr schonende Pressung der vollreifen Trauben und sorgfältigen Ausbau ohne Schönungsmittel und ohne Säurekorrektur bleibt die Qualität und die Individualität unserer Weine voll erhalten. Die Gärung unserer Weine erfolgt mit den natürlich vorkommenden Hefen ohne Zuckeranreicherung (Chaptalisation) im kühlen uralten Gewölbekeller. Auf Enzymzusatz (um die Ausbeute zu erhöhen, bzw. um die Klärung zu beschleunigen) wird bewußt verzichtet.

Der biologische Säureabbau bedingt die harmonische Säure unserer kräftigsten Weine. Die Klärung erfolgt auf natürliche Weise durch Sedimentation (Abziehen von der Hefe), so daß wir uns lediglich bei der Füllung auf Flaschen eine eventuelle Filtration vorbehalten, meist können wir auch auf diese verzichten.

Unsere Rebsorten

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die nordamerikanische Reblaus in Europa eingeschleppt. Dadurch kam der Weinbau in den darauffolgenden Jahrzehnten nahezu zum Erliegen. Die Reblaus zeichnet sich durch einen oberirdischen Zyklus (am Blatt) und durch einen unterirdischen an der Wurzel aus. Durch den glücklichen Umstand, dass die Reblaus keine Amerikanerwurzeln und gleichzeitig keine Europäerblätter mag, konnte die Reblausepidemie durch Pfropfung bis heute kleingehalten werden! Viele ungepflegte Böschungen mit Amerikanerreben sorgen neuerdings wieder für ein vermehrtes Auftreten des Schadinsekts.

Rotweine

Prior

Prior-Trauben

(Joan Seyve 234-16 X Bl. Spätburgunder) X Bronner, welcher wiederum aus Merzling X (Zarya Severa X St. Laurent) hervorging.

Diese Kreuzung unter der Leitung von Dr. Norbert Becker des Staatlichen Weinbauinstitutes (WBI) Freiburg aus dem Jahre 1987 bringt neutrale bis fruchtige, farbintensive, extrakt- und phenolreiche Rotweine hervor. Selektive Handlese ist selbstverständlich. Nach kurzer Mazeration gewinnen wir aus dem Prior einen kräftigen Rosé. Durch die klassische Maischegärung und den Ausbau in kleinen Fässern aus heimischer Eiche erhalten wir den farbkräftigen Rotwein mit leicht mediterranem Stil.

Blauer Spätburgunder

Der Spätburgunder oder Pinot Noir (Pinot Nero) ist eine der ältesten und edelsten Rotweinsorten weltweit. Die Sorte stammt höchstwahrscheinlich in direkter Linie von Wildreben aus dem Burgund ab. Diese waren bis zur Reblauskatastrophe Mitte des 19. Jahrhunderts bis in den Norden Frankreichs verbreitet. Auch in den Rheinauen fand man diesselben. Zu besichtigen in Jechtingen am Ortsrand bzw. bei der Burg Sponeck. Historisch finden sich Zeugnisse bis in die Römerzeit. Kaiser Karl III. führte die Sorte im Jahr 884 nach Deutschland als „Clävner“ ein. Im Rheingau ist der Anbau des Spätburgunders seit ca. 1440 durch die Mönche des Zisterzienserklosters Eberbach unter dem Namen Klebrot belegt. Heutzutage ist die Sorte auf der ganzen Welt verbreitet. In Frankreich sind das außerhalb des Burgunds die Champagne, das Loiretal, das Elsass und höhere Lagen des Languedoc. Vorreiter in Deutschland sind die Ahr, Baden und die Pfalz.

In unserer besten Lage am Kirchberg wurde diese Sorte bis 2012 angebaut. Wegen ihrer Pilzanfälligkeit, ihrer dünnen Beerenhaut und der etwas zu frühen Reife in unserer Toplage ersetzte ich den Spätburgunder durch die Rebsorte Prior, die mit späterer Reife, Pilztoleranz, ihrer Lockerbeerigkeit und ihrem aufrechten Wuchs punktete. Auch der Wein spricht für sich!

Cabernet Cortis

Cabernet Cortis mit Raben

Cabernet Sauvignon X (Merzling X (Zarya Severa X Muskat Ottonel))

Aus dem Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg unter der Verantwortung von Nobert Becker entstand 1982 der Cabernet Cortis aus der Kreuzung Cabernet Sauvignon x Solaris.

Cabernet Cortis steht bei vollreifem Lesegut intensiven Cabernet Weinen sehr nahe. Seine hohen Extrakt- und Phenolanteile deuten sich in einer satten, tiefroten bis violetten Farbe an. Auch im Geschmack präsentiert er sich würzig mit Aromen von frisch gemahlenem Pfeffer, Cassis und fast überreifen Holunderbeeren. Cabernet Cortis eignet sich aufgrund seiner Gerbstoffstruktur für eine lange Reifung im Holzfass und auf der Flasche.

Monarch

Merzling X (Zarya Severa X Muskat Ottonel) X Dornfelder

Eine Kreuzung des Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg (1988)

Der Monarch bringt tiefdunkle fruchtige große lockere Trauben hervor. Sein Ertragsniveau ist beachtlich, sein Mostgewicht moderat. Durch Selektion bzw. in Toplagen finden sich diese Charaktereigenschaften im Wein wieder. Wir freuen uns auf unseren ersten Roséwein in 2021, einem Cuvée aus Monarch und Cabernet Cortis.

Carillon

ehemals 628-2005r, gekreuzt aus Bronner X Mtp 3179-90-7

Diese neue pilztolerante Züchtung des WBI Freiburg hat eine sehr hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Peronospora, Oidium und Botrytis.

Die klein bis mittelgroße Traube bringt farbkräftige Rotweine hervor mit sehr fruchtig würziger Kirsch- und Beerenaromatik, extrakt- und phenolreich, am Gaumen weich und füllig.

Satin Noir (VB 91-26-29)

Eine Kreuzung von Valentin Blattner aus dem Jahre 1991 aus Cabernet Sauvignon und Resistenzpartnern.

Die mittelgroße, lockere Traube mit kleinen Beeren bringt farbkräftige, tanninbetonte, kräftig aromatische cabernettypische Weine hervor. Das Aromaspektrum reicht von Cassis über reife Brombeeren mit Anklängen von schwarzem Pfeffer, Bitterschokolade bis hin zu Zedernholz und Leder.

Im Anbau punktet er durch seinen aufrechten Wuchs und seine gut durchlüftete Laubwand. Er gilt als botrytisfest

Weißweine

Cabernet Blanc

Cabernet Blanc-Trauben

Die Rebsorte Cabernet Blanc zählt zu den erfolgreichsten Neuzüchtungen im Bereich der pilzwiderstansfähigen Rebsorten (PIWIs). Als pilztolerante Sorte der neuen Generation gelang 1991 dem Rebenzüchter Valentin Blattner aus dem Schweizer Jura die Kreuzung aus Cabernet Sauvignon und Resistenzpartnern.

Sortenbeschreibung: sehr lockerbeerig, grünlich bis goldgelb, kleinbeerig, geschultert.

Der Wein erinnert schon im Duft an einen eleganten Sauvignon Blanc. Werden die Trauben bei mittlerer Reife gelesen und reduktiv im Stahltank ausgebaut, zeigen die Weine eine vegetabile, würzige Aromatik von grünem Gras, Brennessel, Stachelbeere, schwarzer Johannisbeere und rauchigen Aromen. Erreichen die Trauben Vollreife, ist die Sensorik von reifer Maracuja, Litschi, roter Paprika und würzigen Wiesenkräutern geprägt.

Unser erster selbstausgebauter 2014er Cabernet Blanc erreichte bei der Internationalen PIWI-Weinprobe mit 92 PAR-Punkten eine Goldmedaille, unser Secco, ein Cuvée aus dem 2015er und einem Solaris erreichte beim Internatioinalen Bioweinpreis mit 90 PAR-Punkten Gold und den zweiten Platz in der Kategorie „Schaumwein“!

Donauriesling

Diese alte Neuzucht der Lehranstalt für Wein und Obstbau in Klosterneuburg in Österreich wurde aus Riesling und Resistenzpartner (FR 589-54) gekreuzt.

Sortenbeschreibung: mittelgroße Trauben mit gelblichen bis goldgelben kleinen bis mittleren Beeren mit verdickter Haut, geschultert.

Der Wein erinnert an einen eleganten Riesling mit anregender Säure und schöner Frucht, bei gutem Alterungspotential.

Grauer Burgunder

Der Grauburgunder oder synonym "Ruländer" ist aus einer Mutation des Spätburgunders entstanden. Im Jahr 1711 entdeckte der Kaufmann Johann Seger Ruland aus Speyer, die Sorte in einem verwilderten Weinberg und kultivierte sie. International wird sie als Pinot Gris, Pinot Grigio oder auch als Tokajer bezeichnet.

Von der grau bis violetten Färbung der Beerenhaut leitet sich der Sortennamen ab. Mittelgrosse, walzenförmige und dichtbeerige Trauben in runder bis länglicher Beerenform sind charakteristisch. In der kompakten Traubenstruktur einiger klassischen Klone liegt ein höheres Risiko für Botrytis und Sekundärfäulnis wie Essig und Penicillium begründet. Dies war letzendlich der Grund dafür, sie durch den pilztoleranten Souvignier gris zu ersetzen.

Souvignier Gris

Souvignier Gris Traube

Diese Kreuzung aus Seyval Blanc X Zähringer aus dem Jahre 1983 (WBI) unter Dr. Norbert Becker zeichnet sich durch seine lockere Traubenstruktur und die kräftige hellrubin bis bernsteinartige Beerenfarbe aus.

Souvignier Gris bringt kräftig-stoffige, neutrale bis leicht fruchtige Weißweine hervor.

Die handverlesenen Trauben werden entrappt und die angequetschten Beeren im Saft mazeriert. Je länger dieser Aufschluß (natürliche Enzymierung) dauert, desto mehr Farbe der Beerenhaut gelangt in den Wein und desto leichter lassen sich die Trauben auspressen. Meist fangen die eingemaischten Trauben bereits an zu gären (Spontangärung). Die daraus gewonnenen orange wines schmecken nach entsprechender Reifung sehr kräftig mit langem Abgang und sind überdies durch ihren hohen Anteil an gelben Antocyanen (Radikalebindungsvermögen) in vieler Hinsicht sogar den Rotweinen überlegen.

Klassisch ausgebaut sind sie mit dem hier typischen Grauburgunder vergleichbar.

Helios

Helios-Trauben

Pilztolerante Kreuzung aus Merzling X (Seyve-Villard 12-481 X Müller-Thurgau ) aus dem WBI Freiburg aus dem Jahre 1973

Sortenbeschreibung: fruchtig, saftig, mit eigenständiger angenehmer Bukettierung, lebendige Säure

Muscaris

Muscaris-Trauben

Der pilzfeste Solaris und die Bouquetsorte Muskateller waren die Kreuzungseltern des Muscaris, den Dr.Nobert Becker 1987 am WBI Freiburg züchtete. Die Idee war ein Pendant zum Muskateller zu züchten, um früher bei geringeren Säurewerten in die Lesereife zu gehen. Weiterhin galt es, die Botrytisanfälligkeit durch eine lockerbeerige Struktur zu senken. Die Trauben sind mittel bis groß und je nach Standort locker bis kompakt. Die Beeren sind mittelgroß, grüngelb und haben eine dicke Beerenhaut. Die Resistenz gegenüber Peronospera ist hoch, gegenüber Oidium gut. Muscaris hält, was der Name verspricht. Die Weine zeigen ein intensives Muskataroma, eingebettet in tropische Früchte. Geschmacklich wird die Aromafülle durch einen saftigen Körper mit angenehmer Säure und dezent rauchige Noten ausbalanciert.

Sauvignac (VB Cal 6-04)

Sauvignac-Trauben

Pilztolerante Kreuzung aus Sauvignon blanc X Riesling X Resistenzpartnern von Valentin Blattner. Diese Kreuzung der neuesten Generation gilt als oidium- und peronosporafest.

Lockere rieslingähnliche Traube, sehr botrytisfest mit dicker Beerenhaut. Sauvignac zeigt ein breites Aromenspektrum, je nach Ausbauart zwischen Riesling und Scheurebe. Klassisch im Rieslingstil ausgebaut, duftet der Wein nach Aprikose, Pampelmousse und reifem Apfel, bei reduktivem Ausbau in Richtung Limone , dezenter schwarzer Johannesbeere. Die frische Säure bleibt bis zur Flaschenreife stabil.

Solaris

Solaris-Trauben

Aus dem Jahr 1975 stammt diese Kreuzung aus dem Sortiment von Dr.Norbert Becker, WBI Freiburg. Die Kombination aus Merzling und "Gm 6493", in dessen Genetik Muskat-Ottonel verankert ist, bringt durch seine frühe Reife und hohen Zuckergehalt auch vielbeachtete Dessertweine hervor.

Mit unserem legendären 2006 Solaris erreichten wir bei einer internationalen Degustation mit 97 Punkten den ersten Platz aller Probanden.


Sortenstruktur im Wandel

Sortenstruktur 2022