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Hans Huckebein (Wilhelm Busch)

Ökologischer Weinbau mit PIWIs

Wir produzieren unseren Biowein (Ökowein) nach den strengen biodynamischen Richtlinien nach demeter und ecovin und unseren eigenen, hohen Qualitätsansprüchen. Unsere meist etwas abseits gelegenen Weinbergslagen mit ihrer Kleinstruktur, mit kleinen ökologischen Nischen (Böschungen, Hecken) bieten Unterschlupf für viele Arten und sind ohne großen äußeren Einfluss, wie z.B. Abdrift anderer konventionell bewirtschafteter Weinberge.

Die Biodiversität erhöhen wir durch extrem geringen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (90% Einsparung der PIWIs gegenüber Standardrebsorten) und durch Anlage von Lesesteinhaufen, Trockenmauern, Insektenhotels, Totholzhaufen und Pflege der Hecken, selektives, alternierendes Mähen bzw. Walzen von Begrünungen und Pflege der Böschungen. Totbäume, Nisthilfen und Greifvogelstangen tun ihr Übriges.

Durch luftige Erziehung, durch entsprechende Laubarbeiten, selektioniertes qualitätsorientiertes Ausdünnen, durch mäßige organische Düngung (Mist, Kompost) sowie gezielte Einsaaten mit Legominosenmischungen sorgen wir für ein Gleichgewicht. Durch Spritzungen mit Gesteinsmehlen, Kräutertees, Algenkalk, Backpulver, Orangenöl oder Wasserglas können wir den Pflanzenschutz gegen Pilze (Peronospora, Mehltau) mit Schwefel und Kupfer gering halten. Mittlerweile haben wir unser Sortenspektrum komplett auf pilzwiderstandsfähige Rebsorten (PIWIs) umgestellt. Diese kommen nahezu ohne den oben erwähnten Pflanzenschutz aus und sind für den Klimawandel deutlich besser angepasst.

Weinbergsflora
Weinbergsflora am Kirchberg in der Junganlage

Dank der großen Artenvielfalt in den Reben kommen wir völlig ohne Insektizide oder Akarizide (Insekten- und Milbengifte) aus. Singvögel, Schlupfwespen, Marienkäfer, Florfliegen, Raub-und andere Wanzen und deren Larven sowie Spinnen, werden durch Begrünungen gezielt gefördert. Mittlerweile wird am Kaiserstuhl flächendeckend gegen die Traubenwicklermotte verwirrt. Die künstlich ausgebrachten Pheromonwolken der weiblichen Motten sorgen dafür, dass die Männchen keine Weibchen mehr finden. Durch diese biotechnische Maßnahme kann flächendeckend auf Traubenwicklergifte verzichtet werden.

Mohn am Kirchberg
Mohn am Kirchberg

Durch unsere Wirtschaftsweise, durch alternierendes Mulchen, Walzen und gezielte Bodenbearbeitung, finden sich viele selten gewordene Tierarten in und um unsere Weinberge. Neben vielen Schmetterlingsarten finden man Weinhähnchen, Grillen, Ödland- und diverse andere Heuschrecken, Gottesanbeterinnen, Sandlauf-, Goldlaufkäfer und diverse Rosenkäfer. Neben den dominierenden Smaragdeidechsen finden sich auch Mauer- und Zauneidechsen und vieles mehr. Vielleicht sogar Schlingnattern.

Voraussetzung dafür sind blühende und samende Kräuter in und um die Weinberge. Wir unterstützen diese natürliche Begrünung durch gezielte Einsaat bestimmter Kräuter, vor allem Leguminosen.

Begrünung im Frühling
Begrünung im Mai im Gewann Strümpfe

Das Ergebnis dieser Wirtschaftsweise macht sich auch in der Weinqualität bemerkbar. Niedrige Erträge und strenge ganzjährige Selektion brauchen keine kellerwirtschaftliche Manipulation.

Wo ist die Smaragdeidechse?
Wo ist die Smaragdeidechse?